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Frauenporträt (Lesende)
Nach der Zäsur des Ersten Weltkrieges, der Übersiedlung nach Davos und der beginnenden Historisierung seines "Brücke"-Werks in den frühen 1920er Jahren experimentiert Kirchner mit verschiedenen stilistischen Ausdrucksmöglichkeiten. Er verzichtet auf seine expressive Spontaneität, seine Fähigkeit zur Wiedergabe eines unmittelbaren Augeneindrucks zugunsten einer monumental dekorativen Überhöhung einer nicht unbedingt beobachteten Situation. Typisch für diese Arbeiten in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre sind geschwungene Konturen und farbige Flächen, in denen der sichtbare Pinselstrich keine tragende Rolle mehr spielt. Die vorliegende Arbeit zeigt den für diese Zeit häufigen kompositorischen Dreiklang von Gelb, Violett und Blau. Der starke Gegensatz von sichtbarem Pinselstrich in den Hintergrundflächen und der glatten, von Linien eingefassten gelben Fläche der Figur betont das Artifizielle der Komposition und macht ihren besonderen ästhetischen Reiz aus. [KD]
Aquarell und Tuschpinselzeichnung über Kreide, um 1925
Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel (Lugt 1570 b) und der hs. Registriernummer "A Da/Ba 7". Auf chamoisfarbenem Karton 44,5 x 50 cm ( 17,5 x 19,6 in), blattgroß.
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