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Projet pour une conférence surréaliste. Um 1937.
PROVENIENZ: Galerie André-François Petit, Paris (auf der Rahmenabdeckung mit zwei Etiketten und einem Stempel).
Salvador Felipe Jacinto Dalí y Domenech besucht bereits als Vierzehnjähriger Malkurse an der städtischen Kunstschule in seiner Heimatstadt Figueras. Seit 1921 studiert er an der Kunstakademie Madrid, lernt dort Vertreter der künstlerischen Avantgarde wie Luis Buñuel und Federico Garcia Lorca kennen und gerät zunehmend unter den Einfluss der pittura metafisica von Giorgio de Chirico und Carlo Carrà. Von der Akademie verwiesen, beschäftigt sich Dalí ab 1926 verstärkt mit dem italienischen Futurismus und geht 1928 nach Paris, wo er mit der surrealistischen Bewegung um André Breton in Berührung kommt. Mit dem Werk Sigmund Freuds vertraut, verbindet Dalí zunehmend das Traumhafte mit dem künstlerischen Mittel des Automatismus, paranoide Wahnvorstellungen mit Elementen des Unterbewussten und irreale Phantasien mit altmeisterlich- akribischer Maltechnik. Seine erste Ausstellung in Paris in der Galerie Goemans 1929 wird ein großer Erfolg. In dieser Zeit entstehen in Zusammenarbeit mit Buñuel zwei surrealistische Filme. Den Schritt in die amerikanische Öffentlichkeit unternimmt Dalí, als er an der Ausstellung "Surrealist Paintings, Drawings and Photographs" in der Julien Levy Gallery in New York teilnimmt. 1934 kommt es zum Bruch mit der surrealistischen Gruppe um Breton und Dalí geht nach New York.
Die Surrealismen in den Werken von Salvador Dalí sind Surrealismen der besonderen Art. Oft von alptraumhafter Eindringlichkeit, brechen sie in eine Wirklichkeit ein, die darauf nicht vorbereitet ist. Das ist verstörend und faszinierend zugleich. Der Maler stellt seine surrealen Motive gern in weite Landschaften, was den Szenerien einen zusätzlichen Aspekt des Realitätsverlustes verleiht. Das Unerklärbare wird hier Programm und dessen Ausdeutung ein Spiel mit Assoziationen. So erzeugt auch unser Blatt in der Kombination des "kalten" (Marmor-)Torsos und des fließenden, "warmen" Blutes einen Gegensatz, wie er für Dalí typisch ist. Möglicherweise war die vorliegende Arbeit als Vorlage für ein Plakat gedacht, wie der jetzt angeschnittene Schriftzug "Surréalistes" am oberen Rand zu erkennen gibt.
1948 kehrt der Künstler nach Spanien zurück. Das dort entstandene Spätwerk zeigt zunehmend religiös-mystische Versatzstücke. Dalí präsentiert in den folgenden Jahren seine aktuellen Werke in mehreren großen Ausstellungen, u.a. in Rom, Venedig und New York. Er erhält zahlreiche Auszeichnungen und wird in großen Retrospektiv-Ausstellungen geehrt. 1971 wird in Cleveland das Salvador Dalí Museum eröffnet. Sein letztes großes Werk ist der Bau des Theater-Museums in seinem Geburtsort Figueras, dem sich der Künstler in den 1970er Jahren widmet. [KD]
Zustand: Guter Gesamteindruck. Ober- und Unterrand beschnitten. Kanten mit wenigen winzigen Einrissen. Linke obere Ecke mit winzigem Papierverlust. Wenige unbedeutende Bereibungsspuren.
Gouache.
Unten mittig in der Darstellung signiert. Auf schwarzem Karton (mit Prägestempel) 45,7 x 50,1 cm ( 17,9 x 19,7 in), blattgroß.
Privatsammlung Monte Carlo.
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