393
Hermann Max Pechstein
Brief mit Zeichnung (Berlin 1931).
Estimate:
€ 3,000 / $ 3,300 Sold:
€ 4,320 / $ 4,752 (incl. surcharge)
Pechstein, Hermann Max, Maler und Graphiker, 1881-1955. Eigh. Brief m. U.Mit Federzeichnung . Berlin, 17. November 1931. 2 S. 4to. (28 : 22 cm).
An Walter Minnich. Über verschiedene Aufträge sowie Ausstellungen in Berlin und Basel. Am Briefkopf die Skizze eines Stillebens (ca. 9 : 17 cm), an dem er in seinem Berliner Atelier gerade arbeitet.
"Es ist 11 Uhr Nachts, ich habe bis jetzt im Atelier gearbeitet, ein Bild in Blau, welches mich schon lange quälte, in der Mitte des Bildes leuchten die Goldfische auf .. In der kurzen Spanne Zeit, welche ich jetzt wieder in Berlin bin, habe ich nun auch schon wieder Nerven bekommen, man ist hier sowenig Herr seiner eigenen Zeit. Gleich am nächsten Tag habe ich nach meiner Ankunft begonnen für die Ausstellung der 'Berliner Secession' zu arbeiten. Dies 14 Tage lang, und ich möchte beinahe sagen, täglich kommt Jemand mit seinen Sorgen zu mir, von denen ich ja selbst ein Päckchen zu tragen habe. Ausserdem hat man zu thun, und wahrlich Mühe genug, um von den Kunsthändlern, seine eigenen Arbeiten zurück zu erhalten, welche man ihnen in Commission gegeben hat, das wenige Geld für die geringen Verkäufe von den Herren zu erhalten, ist auch schwerer, zum Teil sogar unmöglich. Lieber Freund, in Basel muss die Ausstellung stehen, leider höre ich so gar nichts, und so wollte ich abermals Ihre freundschaftliche Güte in Anspruch nehmen, und bitten, falls Sie dieselbe einmal sehen sollten, mir Ihr Urteil zu schreiben. Sie wissen, dass mir viel an demselben gelegen ist. So gleichgültig mir die berufsmässige Kritik ist, so wertvoll ist mir aber, wie Sie wissen, die Kritik eines wahren Künstlerfreundes, wie Sie. Schon allein in Hinblick darauf, dass ich Anfang kommenden Jahres hier, eine Kollektivausstellung zeigen will, anlässlich meines 50. Geburtstages, und ich doch die letzten Jahr immer nur einiges zeigte. In Basel habe ich allerdings, dem Wunsche der Kunsthandlung Thommen entsprechend in der Hauptsache nur Landschaften .."
An Walter Minnich. Über verschiedene Aufträge sowie Ausstellungen in Berlin und Basel. Am Briefkopf die Skizze eines Stillebens (ca. 9 : 17 cm), an dem er in seinem Berliner Atelier gerade arbeitet.
"Es ist 11 Uhr Nachts, ich habe bis jetzt im Atelier gearbeitet, ein Bild in Blau, welches mich schon lange quälte, in der Mitte des Bildes leuchten die Goldfische auf .. In der kurzen Spanne Zeit, welche ich jetzt wieder in Berlin bin, habe ich nun auch schon wieder Nerven bekommen, man ist hier sowenig Herr seiner eigenen Zeit. Gleich am nächsten Tag habe ich nach meiner Ankunft begonnen für die Ausstellung der 'Berliner Secession' zu arbeiten. Dies 14 Tage lang, und ich möchte beinahe sagen, täglich kommt Jemand mit seinen Sorgen zu mir, von denen ich ja selbst ein Päckchen zu tragen habe. Ausserdem hat man zu thun, und wahrlich Mühe genug, um von den Kunsthändlern, seine eigenen Arbeiten zurück zu erhalten, welche man ihnen in Commission gegeben hat, das wenige Geld für die geringen Verkäufe von den Herren zu erhalten, ist auch schwerer, zum Teil sogar unmöglich. Lieber Freund, in Basel muss die Ausstellung stehen, leider höre ich so gar nichts, und so wollte ich abermals Ihre freundschaftliche Güte in Anspruch nehmen, und bitten, falls Sie dieselbe einmal sehen sollten, mir Ihr Urteil zu schreiben. Sie wissen, dass mir viel an demselben gelegen ist. So gleichgültig mir die berufsmässige Kritik ist, so wertvoll ist mir aber, wie Sie wissen, die Kritik eines wahren Künstlerfreundes, wie Sie. Schon allein in Hinblick darauf, dass ich Anfang kommenden Jahres hier, eine Kollektivausstellung zeigen will, anlässlich meines 50. Geburtstages, und ich doch die letzten Jahr immer nur einiges zeigte. In Basel habe ich allerdings, dem Wunsche der Kunsthandlung Thommen entsprechend in der Hauptsache nur Landschaften .."
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Hermann Max Pechstein
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