Zwei Frauenköpfe
Aquarell und Pinselzeichnung, um 1920
Rechts unten signiert. Auf dünnem Japanbütten 34,9 x 49 cm ( 13,7 x 19,2 in), blattgroß.

Mit einer hs. Foto-Expertise von Prof. Dr. Martin Urban, Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, vom 23.1.1993

PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland.

Emil Nolde hat in seinen Werken stets nach dem bestimmten Ausdruck gesucht, der ihm wesensimmanent für die gewählte Komposition schien. Die eher stumme Zwiesprache zweier Frauen wird von der Verinnerlichung getragen, die ganz in der traumverlorenen Atmosphäre ruht. Eine eher gedämpfte Farbgebung folgt dieser alltagsentrückten Stimmung. Eine leichte Neigung der Köpfe unterstreicht die enge Beziehung der Personen zueinander. Nolde gelingt es, mit einfachen Mitteln eine Vertraulichkeit zu visualisieren, die sich dem Betrachter unmittelbar erschließt. Durch die seiner Aquarelltechnik zugrunde liegende Nass-in-Nass Technik, erweitert der Künstler hier mit den leicht verschwommenen Konturen die Tiefe des Gesamteindrucks. Die Arbeit erinnert in ihrer Komposition an die berühmten "stummen" Heiligenunterhaltungen der Renaissance, die unter dem Begriff der "Sacra Conversazione" in die Kunstgeschichte eingegangen sind. [KD]