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Basilius Besler
Hortus Eystettensis, 1750.
Estimate:
€ 50,000 / $ 55,000 Sold:
€ 100,000 / $ 110,000 (incl. surcharge)
Das erste Florilegium
Basilius Besler
Hortus Eystettensis, sive diligens et accurata omnium plantarum, florum, stirpium, ex variis orbis terrae partibus .. praesentatio. 4 Teile in 3 Bänden. Eichstätt und Nürnberg 1713 (d. i. um 1750).
- Eines der schönsten Blumenbücher überhaupt
- Beeindruckend großformatiger und umfangreicher Pflanzenkatalog des fürstbischöflichen Barockgartens in Eichstätt
- Eines der Hauptwerke der botanischen Buchillustration
- Vollständiges Exemplar auf unbeschnittenem Büttenpapier
- Die schwarzweißen, großzügig gestalteten Kupfertafeln überwiegend in kräftigen Abdrucken
"The first great florilegium, splendid in its array of large drawings, magnificent as a record of the plants in a German garden in the beginning of the seventeenth century" (Allan Stevenson)
Fünfte und letzte Ausgabe des botanischen Prachtwerkes, das 1613 erstmals erschien (zur Editionsgeschichte siehe ausführlich H.-O. Keunecke in Die Pflanzenwelt des Hortus Eystettensis, München u. a. 1998, S. 91ff.). Das Blumenbuch entstand auf Anregung des Nürnberger Apothekers Basilius Besler (1561-1629), der den Prachtgarten des Fürstbischofs Johann Conrad von Gemmingen betreute. Die um 1596 auf der Willibaldsburg bei Eichstätt begonnene Gartenanlage wurde bereits 1633 im Zuge des Dreißigjährigen Krieges wieder zerstört.
Besler fertigte für den großformatigen Katalog Zeichnungen von mehr als 1000 aus aller Welt stammenden Pflanzensorten an, die in dem Prachtgarten kultiviert wurden. Der lateinische Text entstand unter Mitarbeit von Beslers Bruder Hieronymus und des Arztes und Botanikers Ludwig Jungermann. Die Kupfertafeln stammen von W. Kilian, R. Custos, Fr. van Hülsen, H. Ulrich u. a. und wurden für den Druck aller fünf Ausgaben des Werkes 1613-1750 verwendet. Die vorliegende Ausgabe war ursprünglich für das Jahr des 100-jährigen Jubiläums der Erstausgabe, 1713, geplant gewesen, wurde aber erst um 1750 von dem fürstbischöflichen Leibarzt Johann Georg Sthenander (gräzisiert für Starckmann) fertigestellt.
Die Anordnung der Blumentafeln richtet sich nicht nach einer botanischen Klassifizierung, sondern nach der Blüte- und Reifezeit in den vier Jahreszeiten, entsprechend ist das Werk in vier Teile gegliedert. Die Tafeln sind auf dickem, unbeschnittenen Büttenpapier (Format 57,5-59 : 45-46 cm) gedruckt, auf der Rückseite befindet sich der lateinische Text (lediglich die zweite Tafel zu der zweiteiligen Darstellung einer Türkenbundlilie ist umseitig leer) mit der Lagensignatur unten in der Mitte. Wie auch das Vorwort von J. G. Sthenander wurde das Textblatt Frühling Ordo 2, Fol.17 - wie bei Baier und Keunecke beschrieben - auf weißerem Papier in kleinerem Format gedruckt und nachträglich eingebunden (ebenso das Bl. Frühling Ordo 3, Fol. 17 , das in diesem Exemplar fehlt).
Die schönen, insgesamt 367 Kupfertafeln zeigen meist mehrere Sorten, darunter besonders prächtige, nahezu blattfüllende Darstellungen von Sonnenblume, Tulpen, Kaiserkrone, Türkenbundlilie (auf zwei Tafeln), Rosen, Feigenkaktus, Artischocke, Tomate, Aloe, Hibiscus, Aubergine, Paprika, Jasmin, Malven, Tabak u. v. m.
Mit seinem beeindruckenden Format und Umfang sowie als editorische Unternehmung nimmt der Hortus Eystettensis in der Geschichte der botanischen Literatur des 17. Jahrhunderts eine Ausnahmestellung ein. Die prachtvollen Blumentafeln erfreuen sich aufgrund der Schönheit und Anschaulichkeit der Darstellungen auch heute noch so großer Beliebtheit, daß vollständige Exemplare des Werkes auf dem Markt selten zu finden sind.
EINBAND: Halbleinenbände des 19. Jhs. 59,5-61,5 : 47,5-49 cm. - ILLUSTRATION: Mit illustriertem Kupfertitel und 367 Kupfertafeln. - KOLLATION: 44 (st. 45) nn. Text- und Indexbll. zwischengebunden. - ZUSTAND: Erste und letzte Bll. jew. etw. stockfleckig, Bd. I mit durchgehendem leichten Wasserrand oben rechts, Bd. III mit vorwiegend zu Beginn und v. a. gegen Ende stärkerem Wasserrand, Bd. II kaum betroffen. 2 Tafeln in Bd. I und 1 Indexbl. in Bd. III mit kleinem, fachmännisch restauriertem Einriß, ein längerer horizontaler Riß durch die Tafel Fritillaria iuncifoliis (Bd. I) fachmännisch geschlossen, 2 Tafeln in Bd. I im oberen weißen Rand mit kl. Wurmspuren, 4 Tafeln in Bd. II mit unterschiedlicher vertikaler Quetschfalte und 1 Tafel unten angestaubt und mit kl. Randläsuren, 1 Tafel in Bd. III mit kl. Loch außerhalb der Darstellung, die 4 letzten Tafeln und 1 Textblatt der "Winterblühenden" mit hinterlegter Fehlstelle im oberen Bundsteg (tlw. kleiner Bildverlust). Einbände mit leichten Gebrauchs- und Lagerungsspuren, vordere flieg. Vorsätze entfernt, Vorderdeckel von Bd. I stellenw. farbfleckig. - Insgesamt innen sehr gut erhaltenes und (mit Ausnahme des Wasserrandes) sehr sauberes Exemplar. - PROVENIENZ: Seit mehr als 70 Jahren in einer süddeutschen Privatsammlung.
LITERATUR: Nissen 158. - Pritzel 745. - Hunt (Allan Stevenson) 430. - Stafleu/Cowan 497. - Baier, Hortus Eystettensis (in: Aus d. Antiquariat 1970, S. A 273 ff.).
Fifth and last edition of the impressive botanical catalogue, initiated for the centennial of the first edition, but published only around 1750. With engraved illustrated title (dated 1713) and 367 copperplates, depicting a selection of more than 1000 specimen of the regional and exotic flowers and plants cultivated in the garden of the Prince-Bishop of Eichstätt. Latin text printed on verso of the plates (1 plate blank). Complete copy except for one text leaf, printed on strong untrimmed laid paper, and bound in 3 volumes in 19th cent. half cloth bindings. - Condition: Lacking one of the two text leaves from the spring section (ordo 3, fol. 17) which have been printed on different paper and bound in later. First and last leaves somewhat foxed, vol. I waterstained in the upper right corner, vol. III waterstained in the first and somewhat stronger in the last third, vol. II hardly affected. 2 plates in vol. I and 1 index leaf in vol. III with small, skilfully restored tear, one longer horizontal tear through the plate "Fritillaria iuncifoliis" (vol. I) skilfully closed, 2 plates in vol. I with small wormtraces in upper white margin, 4 plates in vol. II with varying printer's creases, 1 plate in vol. III with small whole in the white margin of the illustration, the 4 last plates and 1 text leaf of the winter section with rebacked defect to paper near the gutter (with occasional loss of illustration). Bindings with some traces of use, front flying endpapers removed, front board of vol. I with few blotches of paint. Overall on the inside very well-preserved and (with the exception of the waterstains) very clean copy. - For more than 70 years in a Southern German private collection.
Basilius Besler
Hortus Eystettensis, sive diligens et accurata omnium plantarum, florum, stirpium, ex variis orbis terrae partibus .. praesentatio. 4 Teile in 3 Bänden. Eichstätt und Nürnberg 1713 (d. i. um 1750).
- Eines der schönsten Blumenbücher überhaupt
- Beeindruckend großformatiger und umfangreicher Pflanzenkatalog des fürstbischöflichen Barockgartens in Eichstätt
- Eines der Hauptwerke der botanischen Buchillustration
- Vollständiges Exemplar auf unbeschnittenem Büttenpapier
- Die schwarzweißen, großzügig gestalteten Kupfertafeln überwiegend in kräftigen Abdrucken
"The first great florilegium, splendid in its array of large drawings, magnificent as a record of the plants in a German garden in the beginning of the seventeenth century" (Allan Stevenson)
Fünfte und letzte Ausgabe des botanischen Prachtwerkes, das 1613 erstmals erschien (zur Editionsgeschichte siehe ausführlich H.-O. Keunecke in Die Pflanzenwelt des Hortus Eystettensis, München u. a. 1998, S. 91ff.). Das Blumenbuch entstand auf Anregung des Nürnberger Apothekers Basilius Besler (1561-1629), der den Prachtgarten des Fürstbischofs Johann Conrad von Gemmingen betreute. Die um 1596 auf der Willibaldsburg bei Eichstätt begonnene Gartenanlage wurde bereits 1633 im Zuge des Dreißigjährigen Krieges wieder zerstört.
Besler fertigte für den großformatigen Katalog Zeichnungen von mehr als 1000 aus aller Welt stammenden Pflanzensorten an, die in dem Prachtgarten kultiviert wurden. Der lateinische Text entstand unter Mitarbeit von Beslers Bruder Hieronymus und des Arztes und Botanikers Ludwig Jungermann. Die Kupfertafeln stammen von W. Kilian, R. Custos, Fr. van Hülsen, H. Ulrich u. a. und wurden für den Druck aller fünf Ausgaben des Werkes 1613-1750 verwendet. Die vorliegende Ausgabe war ursprünglich für das Jahr des 100-jährigen Jubiläums der Erstausgabe, 1713, geplant gewesen, wurde aber erst um 1750 von dem fürstbischöflichen Leibarzt Johann Georg Sthenander (gräzisiert für Starckmann) fertigestellt.
Die Anordnung der Blumentafeln richtet sich nicht nach einer botanischen Klassifizierung, sondern nach der Blüte- und Reifezeit in den vier Jahreszeiten, entsprechend ist das Werk in vier Teile gegliedert. Die Tafeln sind auf dickem, unbeschnittenen Büttenpapier (Format 57,5-59 : 45-46 cm) gedruckt, auf der Rückseite befindet sich der lateinische Text (lediglich die zweite Tafel zu der zweiteiligen Darstellung einer Türkenbundlilie ist umseitig leer) mit der Lagensignatur unten in der Mitte. Wie auch das Vorwort von J. G. Sthenander wurde das Textblatt Frühling Ordo 2, Fol.17 - wie bei Baier und Keunecke beschrieben - auf weißerem Papier in kleinerem Format gedruckt und nachträglich eingebunden (ebenso das Bl. Frühling Ordo 3, Fol. 17 , das in diesem Exemplar fehlt).
Die schönen, insgesamt 367 Kupfertafeln zeigen meist mehrere Sorten, darunter besonders prächtige, nahezu blattfüllende Darstellungen von Sonnenblume, Tulpen, Kaiserkrone, Türkenbundlilie (auf zwei Tafeln), Rosen, Feigenkaktus, Artischocke, Tomate, Aloe, Hibiscus, Aubergine, Paprika, Jasmin, Malven, Tabak u. v. m.
Mit seinem beeindruckenden Format und Umfang sowie als editorische Unternehmung nimmt der Hortus Eystettensis in der Geschichte der botanischen Literatur des 17. Jahrhunderts eine Ausnahmestellung ein. Die prachtvollen Blumentafeln erfreuen sich aufgrund der Schönheit und Anschaulichkeit der Darstellungen auch heute noch so großer Beliebtheit, daß vollständige Exemplare des Werkes auf dem Markt selten zu finden sind.
EINBAND: Halbleinenbände des 19. Jhs. 59,5-61,5 : 47,5-49 cm. - ILLUSTRATION: Mit illustriertem Kupfertitel und 367 Kupfertafeln. - KOLLATION: 44 (st. 45) nn. Text- und Indexbll. zwischengebunden. - ZUSTAND: Erste und letzte Bll. jew. etw. stockfleckig, Bd. I mit durchgehendem leichten Wasserrand oben rechts, Bd. III mit vorwiegend zu Beginn und v. a. gegen Ende stärkerem Wasserrand, Bd. II kaum betroffen. 2 Tafeln in Bd. I und 1 Indexbl. in Bd. III mit kleinem, fachmännisch restauriertem Einriß, ein längerer horizontaler Riß durch die Tafel Fritillaria iuncifoliis (Bd. I) fachmännisch geschlossen, 2 Tafeln in Bd. I im oberen weißen Rand mit kl. Wurmspuren, 4 Tafeln in Bd. II mit unterschiedlicher vertikaler Quetschfalte und 1 Tafel unten angestaubt und mit kl. Randläsuren, 1 Tafel in Bd. III mit kl. Loch außerhalb der Darstellung, die 4 letzten Tafeln und 1 Textblatt der "Winterblühenden" mit hinterlegter Fehlstelle im oberen Bundsteg (tlw. kleiner Bildverlust). Einbände mit leichten Gebrauchs- und Lagerungsspuren, vordere flieg. Vorsätze entfernt, Vorderdeckel von Bd. I stellenw. farbfleckig. - Insgesamt innen sehr gut erhaltenes und (mit Ausnahme des Wasserrandes) sehr sauberes Exemplar. - PROVENIENZ: Seit mehr als 70 Jahren in einer süddeutschen Privatsammlung.
LITERATUR: Nissen 158. - Pritzel 745. - Hunt (Allan Stevenson) 430. - Stafleu/Cowan 497. - Baier, Hortus Eystettensis (in: Aus d. Antiquariat 1970, S. A 273 ff.).
Fifth and last edition of the impressive botanical catalogue, initiated for the centennial of the first edition, but published only around 1750. With engraved illustrated title (dated 1713) and 367 copperplates, depicting a selection of more than 1000 specimen of the regional and exotic flowers and plants cultivated in the garden of the Prince-Bishop of Eichstätt. Latin text printed on verso of the plates (1 plate blank). Complete copy except for one text leaf, printed on strong untrimmed laid paper, and bound in 3 volumes in 19th cent. half cloth bindings. - Condition: Lacking one of the two text leaves from the spring section (ordo 3, fol. 17) which have been printed on different paper and bound in later. First and last leaves somewhat foxed, vol. I waterstained in the upper right corner, vol. III waterstained in the first and somewhat stronger in the last third, vol. II hardly affected. 2 plates in vol. I and 1 index leaf in vol. III with small, skilfully restored tear, one longer horizontal tear through the plate "Fritillaria iuncifoliis" (vol. I) skilfully closed, 2 plates in vol. I with small wormtraces in upper white margin, 4 plates in vol. II with varying printer's creases, 1 plate in vol. III with small whole in the white margin of the illustration, the 4 last plates and 1 text leaf of the winter section with rebacked defect to paper near the gutter (with occasional loss of illustration). Bindings with some traces of use, front flying endpapers removed, front board of vol. I with few blotches of paint. Overall on the inside very well-preserved and (with the exception of the waterstains) very clean copy. - For more than 70 years in a Southern German private collection.
34
Basilius Besler
Hortus Eystettensis, 1750.
Estimate:
€ 50,000 / $ 55,000 Sold:
€ 100,000 / $ 110,000 (incl. surcharge)