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Blumen. Wohl 1930 Jahre.
Mit einer Foto-Expertise von Herrn Dr. Manfred Reuther, Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde
Am 7. August 1867 wird Emil Hansen im deutsch-dänischen Grenzland geboren. Den Namen seines Heimatortes Nolde nimmt er später als Künstlernamen an. Nach einer Lehre als Möbelzeichner und Holzschnitzer 1884-88 in Flensburg arbeitet er für verschiedene Möbelfabriken in München, Karlsruhe und Berlin. 1892 erhält Nolde am Gewerbemuseum in St. Gallen eine Stellung als Lehrer für gewerbliches Zeichnen, die er bis 1898 innehat. Mit dem Entschluss, Maler zu werden, geht Nolde schließlich nach München, doch die Akademie unter Franz von Stuck lehnt ihn ab. Es folgt ein Studium an der privaten Malschule von Adolf Hölzel in Dachau und ab 1899 an der Académie Julian in Paris. 1900 mietet er ein Atelier in Kopenhagen und zieht 1903 auf die Insel Alsen. Durch die Auseinandersetzung mit den Neoimpressionisten Vincent van Gogh, Edvard Munch und James Ensor gelangt Nolde ab 1905 von seinem anfänglich romantischen Naturalismus zu einem eigenständigen Stil, in dem die Farbe eine wesentliche Rolle spielt. Bereits zu dieser Zeit entstehen farbintensive, leuchtende Blumenbilder. 1906 lernt Nolde während eines Aufenthaltes in Alsen die "Brücke"-Maler kennen, deren Gruppe er sich vorübergehend anschließt. In einer Reihe von Porträtstudien beginnt die Hinwendung zum Aquarell. Als Nolde 1909 in dieser Technik erstmalige Versuche auf nicht saugfähigem Papier unternimmt, dabei das Blattweiß in großen Teilen stehen lässt und auf eine Konturierung in der Gegenstandserfassung verzichtet, sind diese Neuerungen zukunftsweisend. Weniger vom Berliner Großstadtleben, das er in einigen expressiven Bildern festhält, als vom Primitivismus fasziniert, malt Nolde Stillleben mit exotischen Figuren und Maskenbilder. Von einer Expedition nach Neu-Guinea 1913 bringt er reiches Studienmaterial mit, das er in zahlreichen Werken noch bis 1915 verarbeitet. 1928 lässt sich Nolde in Seebüll nieder.
Der dort angelegte Garten ist sicher auch für unser Aquarell Inspirationsquelle gewesen. Der helle, nicht weiter definierte Hintergrund lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters allein auf die Pflanzen und lässt ihre reine Farbigkeit umso mehr leuchten. Seine Vorliebe für florale Sujets begründet der Künstler mit folgenden Worten "Ich liebte die Blumen in Ihrem Schicksal: emporsprießend, blühend, leuchtend, [...]" (zit. aus: Emil Nolde. Aquarell und Handzeichnungen aus dem Besitz der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, Bremen 1971, S. 69).
Bis zu Noldes Tod am 13. April 1956 entstehen unzählige Aquarelle mit Blumen- und Landschaftsmotiven. [LB]
Aquarell.
Rechts unten signiert. Auf zartem Japan 48 x 34,5 cm ( 18,8 x 13,5 in), blattgroß.
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