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Der Akrobat Schulz V. 1921.
Wir danken Roswita und Viktor Pontzen, Archiv und Werkbetreuung Albert Birkle, Salzburg, für die freundliche Unterstützung
PROVENIENZ: Privatsammlung USA.
LITERATUR: Albert Birkle. Ölmalerei und Pastell, Ausst.Kat. Museumspavillon im Mirabellgarten, Salzburg 1980, Tafel 3.
Albert Birkle wird als erster Sohn einer Künstlerfamilie in Berlin-Charlottenburg geboren und beginnt nach dem Ende des Ersten Weltkrieges eine Lehre als Dekorationsmaler im väterlichen Betrieb. Von 1920 bis 1925 studiert er an der Berliner Akademie und findet als jüngstes Mitglied Aufnahme in der "Berliner Sezession" und in der von Max Liebermann als Präsident angeführten "Preußischen Akademie der Künste". Während dieser Studienjahre entwickelt Birkle einen religiös-sozialkritischen Realismus mit neusachlichen Zügen, der vor allem in seinen eigenwilligen Charakterköpfen karikaturistische Momente annimmt.
Albert Birkle hat seine Modelle oft in überzogener Mimik dargestellt. Ihn mag die Veränderungen der Persönlichkeit, die sich zweifellos darin offenbart, gereizt haben. Mit einer an das Skurrile grenzenden Dramatik stellt sich der "Akrobat Schulz" dem Betrachter. Birkle hat das Thema in einem Gemälde von 1924 wiederholt und dort dem Dargestellten eine andere Dynamik der Bewegung gegeben. In unserer Temperaarbeit überwiegt das grafische Element und trägt dazu bei, die Darstellung noch stärker in Richtung eines forcierten Ausdrucks zu sehen. Die Meisterschaft Birkles besteht darin, die reine Karikatur zugunsten einer humanen Sicht zu vermeiden. Der Künstler liebt das Ungewöhnliche und visualisiert es mit seinen Mitteln, ohne es jedoch anzuprangern.
Bereits 1932 siedelt Birkle nach Salzburg über. In den 1930er Jahren verlieren sich in seinem Werk die sozialkritisch zugespitzten Tendenzen, Landschaften und Industriemotive werden stimmungshafter und monumentaler. 1946 erhält Birkle die österreichische Staatsbürgerschaft und wirkt in seiner neuen Wahlheimat vor allem als religiöser Glasmaler, der in der Anwendung der aus Frankreich kommenden "Dalleglas-Technik" neue Wege beschreitet. 1958 wird Birkle der Professorentitel verliehen. Im expressiven Spätwerk greift er, sich als "Chronist der Zeit" verstehend, auf frühere Motive der 1920er und 1940er Jahre und deren sozialkritische Tendenzen zurück. Albert Birkle stirbt am 29. Januar 1986 in Salzburg. [KD]
Tempera und Kreide auf festem Papier, auf Malpappe aufgezogen.
Kraker 419. Rechts oben signiert und datiert, links unten signiert. Verso wohl vom Künstler bezeichnet "Albert Birkle Der Akrobat Schulz 1921". 70,4 x 50 cm ( 27,7 x 19,6 in).
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