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Diptychon - Durchschnittene Baumstämme. 1968.
PROVENIENZ: Privatsammlung Frankreich (direkt vom Künstler erworben).
Markus Lüpertz kommt im Alter von sieben Jahren mit seiner Familie nach Westdeutschland. Er studiert von 1956 bis 1963 an der Werkkunstschule Krefeld bei Laurens Goosens und an der Kunstakademie Düsseldorf. 1962 zieht Lüpertz nach West-Berlin, wo er zusammen mit Bernd Koberling und Karl Horst Hödicke die Selbsthilfegalerie "Großgörschen 35" gründet. Entgegen aller zeitgenössischer Tendenzen zur Abstraktion beginnt Lüpertz, Bilder mit einfachen gegenständlichen Inhalten zu malen. Seine betont expressiven Bilder bezeichnet er 1966 in einem Manifest als "dithyrambische Malerei", nach einem altgriechischen Kultlied auf den Gott der Fruchtbarkeit Dionysos.
In dieser Zeit beginnt der Maler, auch mit Großformaten zu arbeiten - das vorliegende Werk ist ein prominentes Beispiel dafür. In bester deutscher Malertradition (Dix, Beckmann) greift Lüpertz mit zwei- und dreiteiligen Bildern tradierte Formate der religiösen Malerei auf und führt sie ad absurdum. Die üblicherweise erzählende oder allegorische Funktion dieser Bildform wird gänzlich negiert und mit der reihenförmigen Wiederholung des inhaltslosen Motivs ins Gegenteil verkehrt. Typisch für Lüpertz' Werk in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre ist das Pendeln zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. In der vorliegenden Arbeit wird dies durch das Spiel mit der Räumlichkeit - eine mögliche "Landschaft" wird allein aus der monochromen schwarzen Fläche und dem auf den ersten Blick kaum wahrnehmbaren blauen Streifen am Oberrand konstruiert - noch unterstrichen.
1982 nimmt Lüpertz an der documenta VII in Kassel teil. 1986 wird der Künstler an die Kunstakademie Düsseldorf berufen, die er seit 1988 als Rektor leitet. Seinem Werk sind bedeutende Einzelausstellungen gewidmet, so findet z.B. 1996 eine thematische Werkschau in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf statt und 1997 eine retrospektive Ausstellung in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München. 1997/98 sind seine Werke auf der Ausstellung "Deutschlandbilder: Kunst aus einem geteilten Land" im Martin Gropius Bau in Berlin vertreten. [KR]
Öl auf Nessel, doubliert. Zweiteilig.
Im rechten Teil rechts oben signiert "MARKUS". Jeweils 146 x 208 cm (57,5 x 81,9 in)
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