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Große Komposition vor Blau. 1953.
PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Ausstellung: Fritz Winter. 4. Ausstellung Deutscher Künstlerbund, Haus des deutschen Kunsthandwerks, Frankfurt a.M. 1954 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
1927 bewirbt sich Fritz Winter erfolgreich am Bauhaus in Dessau und studiert dort die folgenden drei Jahre u.a. bei Klee, Kandinsky, Albers und Schlemmer. 1929 nimmt er an der Ausstellung "Junge Bauhausmaler" teil. Nach seinem Studium unterrichtet Winter an der Pädagogischen Akademie in Halle. 1933 folgt ein Umzug nach München, 1935 ein weiterer nach Dießen am Ammersee. Während des Krieges entstehen in kleinen Skizzenbüchern die sog. "Feldskizzen", die seine berühmte Werkgruppe "Triebkräfte der Erde" vorbereiten. Unmittelbar nach seiner Heimkehr ist Winter Gründungsmitglied der Gruppe "Zen 49" und findet schnell Anschluss an die europäische Avantgarde. Im Rückgriff auf seine vom Bauhaus beeinflussten Arbeiten der 1930er Jahre entwickelt der Künstler eine eigene Formensprache, die ihm neben dem Informel eine Sonderstellung zuweist.
Anfang der 1950er Jahre zeigt sich in Winters Arbeiten neben der gestischen Malweise eine geometrisch-konstruktive Gestaltungstendenz. Vor farbigem Grund werden dunkle, breite Pinselstriche innerhalb des Bildaufbaus zu geometrischen Elementen umgeformt. Sie stützen die Komposition ohne diese zu dominieren. Auch in unserer "Großen Komposition vor Blau" entsteht auf blauem Grund eine räumlich wirkende Konstruktion, die frei ist von jeglicher Schwere. Im rhythmischen Zusammenspiel von schwarzen Bandlineamenten, warmen und kalten Farbflächen und einem kontrastreichen Schablonenelement schafft Winter einen harmonischen Zusammenhang, der die Qualität dieses Werkes ausmacht und charakteristisch ist für diese Phase seines künstlerischen Schaffens.
Seit den 1950er Jahren erhält Fritz Winter zahlreiche Preise und wird zu seinem 60. Geburtstag mit einer großen Retrospektive in verschiedenen Städten Deutschlands geehrt. 1975 wird in Ahlen das Fritz-Winter-Haus eröffnet. Am 1. Oktober 1976 stirbt Winter, der schon zu Lebzeiten zu den bekanntesten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit zählt. [LB]
Öl auf Leinwand.
Lohberg 1390. Rechts unten signiert und datiert. Verso nochmals signiert und datiert sowie schwer leserlich betitelt. 161 x 191 cm ( 63,3 x 75,1 in).
Will Grohmann, Fritz Winter at fifty, Ausst.Kat. Kleemann Galleries, New York 1955, Kat.Nr. 1 (mit Abb.).
Fritz Winter, Fairweather-Hardin Gallery, Chicago 1956 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
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