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Landschaft bei Murnau. Um 1908.
PROVENIENZ: Seit 1951 Sammlung Bodan (Geschenk der Künstlerin).
Lavierte Tuschpinselzeichnung.
Auf Zeichenpapier mit perforierter Oberkante. 12,6 : 20,4 cm (4,9 : 8 in), blattgroß. Das vorliegende Blatt ist während der "Murnauer Zeit" entstanden, als Gabriele Münter und Wassily Kandinsky zusammen mit Marianne Werefkin und Alexej v. Jawlensky die Sommermonate am Staffelsee im bayerischen Alpenvorland verbrachten. Hier entstehen beispielhafte Arbeiten, die den Beginn einer neuartigen, expressiven Umsetzung des Naturvorbildes zeigen und den Durchbruch zu einer abstrahierenden, farbenprächtigen Malerei ankündigen. Während dieses Arbeitsaufenthaltes in dem alten Marktort Murnau vollzieht Münter den Schritt über ihre bisherige impressionistische Spachteltechnik hinaus zu einer Umstellung auf den Pinsel. In flüssiger, spontaner Handschrift ist unsere lavierte Tuschpinselzeichnung als Kompositionsskizze angelegt und weist auf Münters spezielle Arbeitsweise voraus: Ausgangsmaterial vieler ihrer Gemälde sind skizzenhafte Linienzeichnungen, die sie in ihre Malerei als schwarze Konturen überträgt und mit leuchtender, frischer Farbe ausfüllt. In dieser Reduzierung von Form und Farbe auf das Wesentliche gilt Gabriele Münter als eine der wichtigsten Wegbereiterinnen der modernen Malerei. [SuS]
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