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Mutter mit Kind
PROVENIENZ: Privatsammlung Bremen.
Öl auf Malpappe, um 1906 .
Nicht bei Wietek. Rechts oben signiert. Oben mittig schwer leserlich bezeichnet. Verso hs. bezeichnet "No 10. G. Tappert. Worpswede". 38,7 : 33,3 cm (15,2 : 13,1 in). Tappert geht 1906 nach Worpswede und gründet dort nach kurzer Zeit eine private Kunstschule, deren bekanntester Schüler Wilhelm Morgner wird. Er zeigt sich beeindruckt von der zukunftsweisenden Kunst Paula Modersohn-Beckers, deren Todesstunde er 1907 miterlebt. In Stillleben, Figuren- und Landschaftsbildern entwickelt er hier seine impressionistischen Wurzeln konsequent weiter zu einer subjektiven Unabhängigkeit vom Objekt und schafft damit die Vorraussetzung für die Entwicklung seines individuellen Stils. Ein Themenkreis bildet zu dieser Zeit das Mutter-Kind-Thema, dem Tappert sich in Gemälden, Fotos und druckgrafischen Arbeiten widmet. So auch in dem vorliegenden Gemälde, das vermutlich eine Siedlerfrau im Torfstechgebiet zeigt. Alles Gegenständliche wird hier mit kräftig-schwungvollem Pinselstrich summarisch auf flächige Formen reduziert und hebt sich damit von der lyrischen Naturdeutung der älteren Worpsweder ab. Tappert geht mit dieser neuen Freiheit in der Behandlung der Wirklichkeit als erster tatsächlicher Expressionist aus der Künstlerkolonie im Teufelsmoor hervor. [AS]
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