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Mädchen mit Schafen
Mit einer schriftlichen Bestätigung von Dr. Christmut Praeger, Heidelberg, vom 16.1.1999. Ebenso mit einem Gutachten von Dr. Christmut Praeger vom Februar 1999, der dem "Mädchen mit Schafen" museale Qualität bescheinigt.
PROVENIENZ: Galerie Michael Haas, Berlin (auf dem Keilrahmen mit zwei Galerieetiketten).
Die Neue Sachlichkeit, als einer deren Hauptverteter Georg Schrimpf gilt, soll als Gegenbewegung zum Expressionismus angesehen werden. Ist die Leinwand vorher Gegenstand eines stark emotional ausgeführten Kampfes um Farbe und Form im Sinne einer radikalen Vereinfachung der Stilmittel, so wird sie nun wieder Ort der Kontemplation, der abgeklärten Auseinandersetzung mit der Welt an sich. Auch die Motive wandeln sich: farblich unterkühlte Stillleben, nüchterne Stadt- und traute Vorgebirgslandschaften werden bildwürdig und mit sachlicher Liebe zum Detail geschildert. Doch ein Moment ist dazugekommen. Fast alle Arbeiten der Neuen Sachlichkeit sind mit einem Hauch von Resignation behaftet, der zum Elan des Expressionismus in einem krassen Gegensatz steht. Und doch ist das nicht ohne Spannung. Die Entdeckung der Langsamkeit nach ausufernder Hektik birgt in sich den Keim einer neuen Weltsicht. Das bukolische Motiv, wie hier das Mädchen mit den Schafen, steht für ein neues Erfassen der Umwelt, die nicht mehr in ihrer Aggression gesehen wird, sondern zurückgenommen in ihrem ruhigen Gleichmaß. Da werden in Realitätsverdrängung Sehnsüchte visualisiert, deren Erfüllung offen bleibt. Das Heilig-Entrückte der kleinen Schafhirtin wie auch die Behandlung der sie umgebenden Landschaft und nicht zuletzt die Schafe in ihrer Symbolhaftigkeit lassen an Arbeiten der Nazarener denken, die hier in einem neuen Kontext ihre Entsprechung finden. [KD]
Öl auf Leinwand , randdoubliert, 1922
Rechts unten signiert und datiert. 48 x 58 cm ( 18,8 x 22,8 in).
Verso mit Resten eines Zeitungsartikels von 1932.
Die Arbeit wird in die eventuelle Neufassung des Werkverzeichnisses der Gemälde von Christmut Praeger unter der voraussichtlichen Nr. 1922/10 aufgenommen
Privatsammlung Deutschland.
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