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Paravent A
PROVENIENZ: Städtische Kunsthalle Mannheim (Inv.-Nr. L166-H).
Der Beginn der 1960er Jahre bedeutet für Hoehme eine einschneidende Veränderung in seinem künstlerischen Wirkungskreis. Die "Gruppe 53" wird aufgelöst und die "Galerie 22" wird geschlossen. Hoehme nutzt diese Gegebenheiten, um sich umzuorientieren. Neue Impulse erhält er während seines einjährigen Aufenthaltes in der Villa Massimo in Rom. 1963 wählt Hoehme den Ort Nemi in Italien zu seinem zweiten Wohnsitz. Die großformatige, abstrakte Komposition entsteht in dem Jahr, in dem Hoehme auch den Auftrag erhält, in der Ordenskirche des Generalats der Missionari Verbiti in Nemi die Glasfenster zu gestalten. Die Basis seiner Arbeiten sind weiterhin zeichenhafte Verdichtungen, integrierte Schriftzüge und materialbetonte Experimente. Die vorliegende Arbeit zeichnet sich durch aneinandergereihte, weitgehend monochrome Strukturen, Formen und Zeichen aus sowie durch den Farbkontrast, der zwischen den beiden Paravents besteht. Die überwiegend dunklen Farben des Paravents A stehen im Gegensatz zu den hellen des Paravents B. Hoehme verzichtet auf Assemblageelemente wie Schnüre, Fäden oder Drähte, die in dieser Schaffensphase zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die beiden Arbeiten werden miteinander in Verbindung gesetzt, sie werden im Raum inszeniert, denn ursprünglich bildeten die beiden Teile Vorder- und Rückseite eines Paravents und standen frei im Raum. Der Betrachter kann sich im Bildraum bewegen und er kann ihn durchschreiten, abmessen, abtasten und sich einfühlen. Dies kommt der künstlerischen Intention Hoehmes entgegen, der an den Betrachter den Anspruch stellt, dass dieser seine Bilder in der Betrachtung vollenden soll. "Bilder sind nicht auf der Leinwand, sondern im Menschen." (G. Hoehme in: Karl Ruhrberg, Kunst des 20. Jahrhunderts, Bd.I, Malerei, Köln 1998). [LB]
Acryl auf Leinwand , 1965
Hoehme 65-03. Rechts unten signiert und datiert. 200 x 500 cm ( 78,7 x 196,8 in).
(incl. surcharge)