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Selbstbildnis en face
Laut freundlicher Auskunft von Frau Dr. Alexandra von dem Knesebeck handelt es sich hier um eine bisher unbekannte Farbvariante: Zeichenstein in Dunkelbraun, Tonstein für Gesichtsumrandung in Schwarz sowie Tonstein in Ocker
PROVENIENZ: Sammlung Sauerwein, München.
Ihrem künstlerischen Anspruch entsprechend, d.h. Virtuosität anstrebend, war Kollwitz nicht nur an der Darstellung selbst interessiert, sondern auch an den unterschiedlichen Wirkungen die man auf diversen Papieren mit der gleichen Platte bzw. in ihrem Spätwerk -von denen dieses Exemplar heraussticht- vom gleichen Stein erzielen könnte.
Farblithografie , 1904
Klipstein 75; Knesebeck 85/II (Variante) von IIB. Signiert. Eine bei Kn. nicht aufgeführte Druckvariante in 3 Farben. Auf grauem, festen Karton 45 x 33,5 cm ( 17,7 x 13,1 in). Karton: 51,5 x 38,7 cm (20,2 x 15,2 in).
Verso vom Verleger bezeichnet "31 Eig.Rich". Extrem rare Farbvariante dieser seltenen Arbeit. Eines der eindrücklichsten farbigen Selbstbildnisse der Künstlerin, das die Beschäftigung der Künstlerin mit der Plastik vorweg nimmt.
Dabei spiegelt sich in der Farbe meist das Entwicklungsstadium der jeweiligen Arbeit wider auf dem Weg zu einem fortgeschritteneren Zustand. Mit breitem Pinselstrich und skulptural formend, arbeitete die damals 37-jährige Kollwitz dieses frontale Selbstportrait direkt auf den Stein. Die Lithografie existiert in mehreren Varianten, darunter als 2-, 3- und 4-Farbdruck mit dem Ziel der Herausarbeitung des möglichst intensiven Gesichtsausdrucks.
Nur wenige Künstler haben sich in ihrem Oeuvre so häufig selbst porträtiert wie Kollwitz. Dies ist ein Hinweis auf ein permanentes Hinterfragen ihres eigenen Charakters, aber auch auf ihr selbstkritisches Verfolgen des Älterwerdens.
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