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Untitled (Kopf eines zornigen Mannes). 1984.
Mit einem Schreiben (in Kopie) von Herrn Gerard Basquiat, Authentication Committee of the Estate of Jean-Michel Basquiat, an Herrn Leo Malca, vom 24. September 1996.
PROVENIENZ: Geschenk des Künstlers an seinen Assistenten John Borba, New York (1984/85).
Am Beginn des künstlerischen Schaffens des afroamerikanischen Malers Jean-Michel Basquiat stehen Graffiti - witzige Kombinationen aus Schrift und Zeichen voll beißendem Humor -, die er an Häuserfassaden und U-Bahnen in New York anbringt. Er signiert sie mit SAMO (Same Old Shit), eine von ihm erfundene Figur. Daneben spielt Basquiat als Musiker in einer Band, er zeichnet, kreiert Assemblagen aus Schrott und verkauft handbemalte Postkarten und T-Shirts, um sich seit dem vorzeitigen Schulaustritt und dem Verlassen des Elternhauses seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die sehr ursprünglichen Arbeiten Basquiats, die seit den 1980er Jahren auf Leinwand und Papier entstehen, lassen den Künstler über Nacht zum Star werden. Als er 1982 im Alter von 21 Jahren zur Teilnahme an der documenta in Kassel eingeladen wird, ist Basquiat der jüngste der 176 gezeigten Künstler. Ausstellungen in Europa, Japan und den Vereinigten Staaten machen ihn international bekannt und seine Werke bei Kritikern, Sammlern und Künstlern immer begehrter. Andy Warhol wird nicht nur zu Basquiats größtem Förderer, sondern auch zu einem engen Freund, der gemeinsam mit ihm arbeitet und ausstellt.
Seine vielschichtige künstlerische Entwicklung, sein Lebensstil und sein umfangreiches Œuvre machen Basquiat zu einer Symbolfigur der amerikanischen Malerei der 1980er Jahre. In seinen Gemälden und Zeichnungen bleibt stets die Nähe zu seinen Anfängen als Graffiti-Künstler sichtbar; er arbeitet mit Chiffren, Piktogrammen und Textbestandteilen. Die motivischen Elemente, die die Sprache eines Bildes bestimmen, tauchen in anderen Bildern immer wieder auf. Der Künstler durchdringt die Formen und bearbeitet sie so lange, bis sie die Essenz des Motivs wiederzugeben vermögen. Auch in unserer Zeichnung wird seine Arbeitsweise deutlich, die das Motiv des zornigen Mannes mit wenigen, gekonnt gesetzten Strichen auf das Wesentliche reduziert.
Bereits mit 27 Jahren stirbt Basquiat 1988 an einer Überdosis Heroin. Das Leben des Künstlers, der zur Ikone der New Yorker subkulturellen Kunstszene avanciert, wird Mitte der neunziger Jahre verfilmt. [NB]
Zustand: Guter Gesamteindruck. Kanten vom Künstler unregelmäßig gerissen. Insgesamt unbedeutend berieben und mit altelierbedingten Farbspuren. Im unteren Bildteil mit minimaler Knickspur (ca. 16 cm). Linke obere Ecke mit kleiner, unbedeutender Knickspur.
Ölkreide.
Auf Velin 39,4 x 30,5 cm ( 15,5 x 12 in), Blattgröße.
Laut Katharine Umsted hing unsere Arbeit zwei Jahre in der Privatwohnung des bedeutenden Sammlers und Galeristen Leo Malca. Dieser betonte die Qualität des Blattes.
Mit einem Schreiben (in Kopie) von Frau Katharine Umsted, Gallery Leo Malca, vom 1. Juli 1999.
Leo Malca, New York (seit 1996).
Privatsammlung Frankreich (seit 1998).
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (seit 1999).
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