Sale: 340 / Rare Books, May 19./20. 2008 in Hamburg Lot 1356

 
Heinrich Zille - Autograph. An Walter Zille 17.02.1919 (46)


1356
Heinrich Zille
Autograph. An Walter Zille 17.02.1919 (46)
Estimate:
€ 300 / $ 324
Sold:
€ 240 / $ 259

(incl. surcharge)
Zille, Heinrich, Eigh. Brief m. U.Ohne Ort, 17. II. [1919?]. 1 S. 4to.
Gehaltvoller Brief an seinen jüngsten Sohn Walter (geb. 1891) mit Ratschlägen für den angehenden Künstler. "... Sende Dir hierbei Deine Zeichng. zurück ... Wenn man anfängt, kann man nicht Ideen einsenden mit dem Bemerken, daß, wenn die Idee für gut gehalten, man die Zeichnung fertigen will. Die Leute wollen gleich fertige Arbeit sehen. Ist mir früher auch so gegangen, jetzt, wo Sie wissen was ich leiste, ist's anders. Jedenfalls wenn sich ein Anfänger oder Unbekannter anmeldet, wollen die Redaktionen schon erschienene Illustrationen sehen, oder einen ganzen Berg Zeichnungen um sich daraus ein Urteil zu bilden. Was ich auch für richtig halte, es ist allen so gegangen u. mir auch. Wenn Dir Dein Beruf Zeit läßt, so mußt Du eben sehr viel Material anschaffen, um vorzulegen. Auch eine bestim(m)te Handschrift im Zeichnen entwickeln, Technik, Manier. Ohne dieses, wie ich hier Dir schriebe, geht es nicht. Dann die verdam(mt)e Sucherei nach Stoff ist nicht leicht. Wenn Du mal herkom(m)st, sprechen wir noch darüber ..." - Der talentierte, aber im Schatten seines Vaters lebende Walter Zille besuchte einige Zeit die Akademie der Künste und wurde nach dem Ersten Weltkrieg als technischer Zeichner bei AEG angestellt. Eine eigene Handschrift im Zeichnen entwickelte er nicht, dafür um so mehr die seines Vaters. "Walter war der perfekteste Fälscher der Arbeiten seines Vaters. Schon zu dessen Lebzeiten übte er die Unterschrift." (L. Fischer, H. Zille, S. 121). - Geschrieben auf der Blankoseite eines Runddschreibens des Bundes Deutscher Gelehrter und Künstler. - In den Ecken montiert.




1356
Heinrich Zille
Autograph. An Walter Zille 17.02.1919 (46)
Estimate:
€ 300 / $ 324
Sold:
€ 240 / $ 259

(incl. surcharge)