Sale: 306 / Modern Art and Post-War, Dec. 05. 2006 Lot 170

 
Erich Heckel - Felsen bei Biarritz


170
Erich Heckel
Felsen bei Biarritz, 1929.
Tempera
Estimate:
€ 65,000 / $ 70,200
Sold:
€ 59,500 / $ 64,260

(incl. surcharge)

Felsen bei Biarritz. 1929.
Tempera auf Leinwand, über Holztafel gespannt.
Vogt 1929/12. Rechts unten signiert und datiert. Auf der Holztafel signiert, betitelt und bezeichnet "Tempera". 83,5 x 96,5 cm ( 32,8 x 37,9 in).

PROVENIENZ: Galerie Wilhelm Grosshennig, Düsseldorf 1982 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Ausstellung: Gustav Knauer, Berlin (auf dem Rahmen mit dem Etikett).
Neue Secession, München (verso mit dem Etikett).
Deutsche und französische Meisterwerke, Galerie Wilhelm Grosshennig, Düsseldorf 1981/82, S. 42 (mit Farbabb.).

1904 beginnt Heckel ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Dresden, doch gibt er dieses schon ein Jahr später wieder auf. Als er sich 1905 mit seinen Künstlerfreunden Karl Schmidt-Rottluff, Fritz Bleyl und Ernst Ludwig Kirchner zur Künstlergruppe "Die Brücke" zusammenschließt, wird der Weg zum Expressionismus geebnet. Heckel widmet sich nun verschiedenen Drucktechniken wie dem Holzschnitt, der Lithografie und der Radierung. Landschaften von strahlender Farbigkeit entstehen. Im Herbst 1911 übersiedelt Heckel nach Berlin. Er kennt inzwischen Pechstein, Nolde und Mueller, die sich den "Brücke"-Künstlern angeschlossen haben, nun begegnet er Marc, Macke und Feininger. 1912 malt Heckel mit Kirchner zusammen die Kapelle der Sonderbund-Ausstellung in Köln aus. Ein Jahr später wird die "Brücke" aufgelöst, eine erste Sonderausstellung seiner Werke findet bei Gurlitt in Berlin statt. Von 1915-18 begibt sich Heckel als Pfleger beim Roten Kreuz nach Flandern, dann geht er zurück nach Berlin, das bis Anfang 1944 sein Hauptwohnsitz bleibt.

Die vielen Reisen gegen Ende der 1920er Jahre, vor allem nach Frankreich, erweitern das malerische Œuvre Heckels hin zur reinen Landschaftsschilderung. Das Figürliche, das früher eine so große Rolle spielte, wird hier zur Nebensache. "Verfolgen wir den Weg Heckels in den Landschaftsschilderungen und Stadtansichten zwischen 1926 und 1932, so fällt auf, wie sehr das zitierte Empfinden für einen neuen Bildraum, für eine stärkere Wertigkeit der Einzelform künftig eine zunehmende Kompliziertheit des Bildaufbaus bedingt. Die Hervorhebung und Betonung bildwichtiger Details, unerläßlich für jede Stadtansicht, wie Heckel sie wünscht, entspricht aber keinesfalls, und das sei hier noch einmal deutlich betont, einem Übergewicht der einzelnen Form über den Bildorganismus. Im Gegenteil." (Paul Vogt, Jahre der Reisen, in: Paul Vogt, Erich Heckel, Recklinghausen 1965, S. 80).

1937 werden Arbeiten des Künstlers in deutschen Museen beschlagnahmt, vor Kriegsende zerstören Fliegerbomben das Atelier in Berlin. Heckel zieht daraufhin nach Hemmenhofen am Bodensee. 1949 erhält er einen Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, den er bis zum Jahr 1955 innehat. 1953 finden anlässlich des 70. Geburtstages zahlreiche Einzelausstellungen statt. [KD]




170
Erich Heckel
Felsen bei Biarritz, 1929.
Tempera
Estimate:
€ 65,000 / $ 70,200
Sold:
€ 59,500 / $ 64,260

(incl. surcharge)